Ein Oldtimer als Geldanlage – Anlageobjekt oder Liebhaberei?
Besonders in Zeiten niedriger Zinsen gelten Anlagewerte als sichere Bank. Aber nicht nur Immobilien oder Aktien sind eine Option. Anleger suchen zunehmend Alternativen. Neben Edelmetallen, Kunst oder Uhren finden alte Autos immer mehr Fans. Jedoch gibt es die Faszination für Oldtimer nicht erst seit gestern. Im derzeitigen Marktumfeld eine lohnende Investition zu tätigen wird zunehmen schwieriger aber nicht unmöglich.

® beejees – pixabay.com
Die Begeisterung für alte Autos sollte in jedem Fall im Vordergrund stehen, die Rendite wird dann zum angenehmen Nebeneffekt.
Daher sind es für die meisten die emotionalen Details: Erinnerungen an die Jugend, glänzendes Chrom, nostalgisches kleckern des Blinkers, der Geruch von Benzin, Karosserieformen vergangener Tage oder edle Stoffe im Innenraum. Hinzu kommt – ganz pragmatisch – die Wertentwicklung der Autos, welche bereits mit einem „H-Kennzeichen“ unterwegs sind. Diese lag in den vergangenen Jahren nämlich im Schnitt bei 5 bis 6 Prozent. Das entspricht ziemlich dem Oldtimer-Index des Verbands der Automobilindustrie (VDA), welcher seit Erhebung im Jahr 1999 jährlich durchschnittlich 5,6% gestiegen ist. Allerdings ist der Markt in letzter Zeit etwas zurückgekommen.
Zusatzkosten:
Letztendlich ist die Wertsteigerung aber auch von Wartung, Pflege und Unterbringung abhängig. Und diese Kosten schlagen unter Umständen deutlich stärker zu Buche, als bei einem vergleichsweise neuen Auto. In Fachkreisen spricht man von 100 bis 150€ im Monat für den Unterhalt eines Youngtimers bzw. Oldtimers aus der Mittelklasse. Sportwagen können deutlich mehr kosten. Denn je nach Nutzung und fälliger Wartung sind hier schnell 4-stellige Beträge in der Werkstatt fällig.
Denn nicht nur die Unterbringung stellt viele bereits vor ein Problem. Den Oldtimer auf der Straße abstellen ist wohl kaum eine Option. Also muss ein Garage, oder bei mehreren Fahrzeugen sogar eine Halle, her. Die Art der Unterstellmöglichkeit hat außerdem einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf die Versicherung. Bei eineigen Gesellschaften muss ein Garagenplatz nachgewiesen werden, um überhaupt an eine kostengünstige Oldtimer-Versicherungs zu kommen. Je nach Regio oder Stadt sind allein für die Unterbringung schnell die ersten 1.000 Euro im Jahr ausgegeben. Hinzu kommen Kosten für Ölwechsel oder den Austausch poröser Gummiteile – auch, oder gerade wenn, das Fahrzeug nicht bewegt wird. Die wohl bedeutendsten Nebenkosten sind:
- Unterstellung
- Versicherung
- Steuern
- Instandhaltung
- evtl. ein Service vor / nach der „Winterpause“
Ein großer Vorteil bei der Suche nach einem geeigneten Fahrzeug und dem damit verbundenen Preisvergleich sind die großen Online-Portale. Dadurch zeichnet sich eine gewisse Transparenz ab, was aber unweigerlich dazu führt, dass man hier kaum noch wahre Schnäppchen finden kann. Sollte der Preis dennoch Zweifel hervorrufen, bietet sich der Rat eines Experten an. So lassen sich für den Laien nicht erkennbare Mängel leichter identifizieren und kostspielige Folgeinvestitionen reduzieren. Ebenfalls hilfreiche Tipps kann man vor dem Kauf bei Clubs der entsprechenden Marke erhalten.
Oldtimer können ein wunderschönes Hobby sein! Frage mich, warum das nicht ausreicht und sie daher auch als Geldanlage herhalten müssen.
Mein Kommtenar lässt sich analog auch auf Gemälde, Whiskey, Handtaschen, etc übertragen ;-))
Ein Thema von dem ich NULL Ahnung habe… aber interessant ist es allemal und mal was ganz anderes! Sehr erfrischend… vielen Dank! ;-)
Danke für den ausführlichen Beitrag. Ich habe mich neulich mit einem Freund über die Investition eines Oldtimers unterhalten. Sein Onkel ist ein großer Fan und würde sehr gerne ein Exemplar in seine Garage stellen. Jedoch ist seine Hoffnung, das der Wert weiter steigt. Nichtsdestotrotz würde ich jedem einen Gutachter vor dem Kauf eines Oldtimer empfehlen. Gut das man im Internet schnell fündig wird.